Reaktionäre Kräfte und Zensur in der Leipziger Linken

Dieser Beitrag enthält einige Parteiinterna und ist für Außenstehende sicherlich maximal als Warnung interessant.
ausriss

Am 1. Mai hat die Linksjugend auf dem Marktplatz das rechts sichtbare Transparent an den gemeinsamen Wagen gehängt.

Nun ist diese Forderung, weniger Arbeit für mehr Geld, absolut Konform mit unseren Forderungen im aktuellen Entwurf des Parteiprogramms sowie den Forderungen der Gewerkschaften.

Es gibt ein Recht auf Feierabend. […] Wir wollen die Arbeits­zeiten bei vollem Lohn- und Personal­ausgleich verkürzen. […] Wir unter­stützen die Initiativen aus Gewerk­schaften, eine neue gesellschaftliche Debatte um eine Arbeits­zeit­begrenzung voran­zu­bringen. Wir streben eine Ober­grenze von 35, länger­fristig von 30 Stunden an. 

Es geht darum, dass „Brot und Arbeit“ eine Forderung der Vergangenheit ist und Brot allein nicht der Lohn der Arbeit sein kann.

Das ist aber gar nicht das Problem. Der Genosse, der diesen Artikel im Mitteilungsblatt verfasst hat (und kein von der Basis legitimiertes Mandat im Stadtverband trägt), hat zum 1. Mai dieses Transparent vom gemeinsamen Wagen abgerissen, während andere GenossInnen ein das Transparent verteidigendes Mitglied des Stadtvorstandes bedrängt haben.

Nun war ich bei der Sitzung des Stadtvorstands anwesend und es gab keine Konsequenzen. Bzw. darf der abreißende Genosse einen Beitrag zur Rechtfertigung verfassen wobei andere Gruppen und Gruppierungen wieder und wieder keinen Platz im Mitteilungsblatt finden (wegen Platz, muss man wissen). Es gab Mitglieder des Stadtvorstandes, die der Meinung waren, dieses Transparent hätte angemeldet werden müssen. Wobei alle andere Gruppen (zbsp. ADELE) auch keine „Erlaubnis“ (von wem auch immer) eingeholt haben. Für die Linksjugend gelten andere Regeln.

Ein Mitglied der Landtagsfraktion zensiert hier munter politische Äußerungen der GenossInnen (und zeigt in seinem Artikel dazu noch, dass er sich mit den Inhalten nicht auseinandergesetzt hat). Er schreibt, und das kann man sich gar nicht ausdenken: „Als ich darum bat, es umgehend wie der abzuhängen, wurde das strikt mit der Bemerkung verweigert, man müsse darüber erst ausführlich diskutieren. Wenn es in unserem Stadtverband zur Normalität wird, erst vor breiter Öffentlichkeit vollendete Tatsachen zu schaffen und erst dann über Anliegen und Sinn zu diskutieren, bleiben demokratisches Miteinander und Streitkultur auf der Strecke.“. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. „Wenn es […] zur Normalität wird, […] vor breiter Öffentlichkeit […] über Anliegen und Sinn zu diskutieren, bleiben demokratisches Miteinander und Streitkultur auf der Strecke.“.

Aber maweki, sagt ihr. Das ist doch sicher die Ausnahme und ein Einzelfall. HAHA!

Auf unserer gemeinsamen Facebookseite löschen andere GenossInnen (meines Wissens nach auch nur Fraktion – ohne Legitimation im Verband) munter Facebook-Einträge. Diese Beiträge findet man beispielsweise nicht mehr:

Wir sind so weit gekommen, dass der Diskurs innerhalb der gemeinsamen Partei mit Methoden der Zensur unterbunden wird. Die reaktionären Kräfte positionieren sich konträr zu unserem modernen Verständnis von Demokratie. Transparenz und Öffentlichkeit sind die Grundfesten der freien Zukunft für die wir streiten und wenn unsere Fraktionsmitglieder nicht in der Lage sind, Transparenz und Öffentlichkeit im politischen Alltag zu leben, haben sie keine einzige Wählerstimme (und ein Mandat der Linkspartei erst recht nicht) verdient.

Ich weiß ja nicht, wie „die gute alte Zeit“ so war, aber so stelle ich sie mir vor.

Die Linke Leipzig hat ein Motivationsproblem

Heute hatte ich wieder ein bezeichnendes Erlebnis in meiner Partei. Eine Parteisoldatin meinte „Wir haben alle das gleiche Ziel“, „in der Partei sein sollte Motivation genug sein“ und „mich muss keiner motivieren“. Nicht mit diesen Worten und auch nicht in dieser Reihenfolge.

Ich arbeite seit geraumer Zeit bei DataHaptics als Entwickler und bin dort unglaublich glücklich. Ich bin motiviert weil meine Kollegen und vorgesetzten mich motivieren. Und ich motiviere zurück.

Es gibt einen Grund, warum innovative Unternehmen, Google allen voran, nicht nur mit Geld motiviert. Die haben Ballgruben und Billard-Tische im Büro und beinahe jede Kontribution kommt irgendwo an und wird irgendwo gewürdigt. Es wird sich nicht überflüssig gefühlt. Wenn jemand „gut“ ist, findet man einen Platz wo er sich entfalten kann um am produktivsten zu sein. Hier scheint die Politik der Inklusion zu fruchten.

Ein anonym bleibender Microsoft-Entwickler schrieb vor einigen Tagen einen Artikel, wo er erklärt, warum trotz allen Geldes, das Talent von Microsoft weg wandert. Innovation und Eigeninitiative würden nicht gewürdigt. Inkrementelle Verbesserungen verdienen kein Lob und Veränderungen sind für Vorgesetzte eher hinderlich.

Außerdem beteilige ich mich als Programmierer an Open-Source Softwareprojekten wo wir, in unserer Freizeit, frei verwendbare Computerprogramme entwickeln. Heute bekam ich in einer Mailingliste folgende Nachricht: „Danke für die Hilfe mit dem Patch. Sieht gut aus“.

Und das brauch es und ich bin motiviert. Und wenn mir ein Parteisoldat sagt, ich solle die Arschbacken zusammen kneifen und Wahlkampf machen, weil es die Partei ist, dann sehe ich das anders. Nun ist es ein offenes Geheimnis, dass manche KandidatInnen mit ihren Wahlhelfern nicht nett umspringen. Andersrum freue ich mich aber, für Mike Nagler Wahlkampf zu machen, weil dieses Gemeinsam eine besonders motivierende und dankbare Umgebung ist.

Ich habe keinen Bock, mit jemandem am Wahl-Stand zu stehen, für den es selbstverständlich ist, dass ich meine Freizeit verbrate, damit wir am Ende 200 Stimmen mehr haben (oder 500 – aber selbst davon gewinnen wir die nächste Bundestagswahl nicht).

Und so lange in der Leipziger Linken (und ich gehe davon aus, dass viele andere Linke und Piraten das werden unterschreiben können) das aktive (oder gar proaktive) Mitwirken als entweder „selbstverständlich“ (durch die Parteisoldaten) oder andersrum „nervig“ (die reaktionären Kräfte in unserer Partei) empfinden, habe ich keinen Bock, diesen Leuten auch nur irgendwie zu helfen – es nützt mir nichts und macht mir einfach keinen Spaß.

Ich sage nicht, wir brauchen einen Billard-Tisch im Liebknecht-Haus. Aber mehr Freude und weniger Selbstverständlichkeit und plötzlich wollen Leute auch richtig helfen.

 

Wir haben bei vielen Genossinnen und Genossen, die wirklich etwas bewegen wollen, ein Gefühl von Überflüssigkeit erzeugt. Und wenn mir meine Partei-Arbeit so viel Spaß machen würde, wie meine Arbeit-Arbeit und meine Freizeit-Arbeit, wären wir schon ein ganzes Stück weiter.

Für die eigene Mitarbeit sind ein paar mehr Wählerstimmen mehr oder weniger nicht Lohn genug. Kein kleiner Teil träumt von Überwindung von Armut, Arbeit und Klassengegensätzen die wir in diesem System eh nicht erreichen können (und so oft wir die Systemfrage auch stellen, können wir 100 werden und erleben keine bessere Welt). Und dann denkt doch ernsthaft irgendwer, ein Sitz im Bundestag mehr oder weniger sei genug Lohn und Motivation? Ihr spinnt doch.

Träumen kann ich auch ohne Die Linke.

Solving a math puzzle with Python’s generator expressions

Recently James Grime of numberphile-fame posted a puzzle on YouTube. The video is right here but the question is (if you don’t care to watch): „How many ways are there to completely fill a Noughts and Crosses (tic-tac-toe) board, with four noughts and five crosses? Not including rotations and reflections.“

So I am not much of a mathematician and I also did not really care for fopping about much so I wrote a small program in python to find the solution. And I took the chance to make a post about generator expressions in python as well.

A generator expression can take two general forms:

def gen(count):
  c = 10
  while c > 0:
    yield c
    c = c - 1

Here the yield keyword is what it’s all about. This will generate an iterable object that returns the yielded items. The cool thing is, that computation of this method is suspended until the next item is needed.

If you already have an iterable you can create a new generator expression from it:

g = (x for x in gen(10))

Here you can filter or map the value of x as you will see. And again, this is only a generator. No computation happens unless you actually want to print any values or you manifest them into a list.

you will find the source code of my solution below the fold

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Tag der Befreiung. In Bildern.