Wir ziehen einen Freund um

Am Wochenende haben wir einen Freund umgezogen. Eine Strecke von, laut google Maps, 800 Metern. Ich bin ja bekanntermaßen nicht allzu gut im Tragen. Also beschränkte sich mein Aufgabenbereich auf blöde Ratschläge geben und die Getränke austrinken. Ich war mit meiner Leistung insgesamt auch sehr zufrieden.

Sachen, die ich beim Umzug gelernt habe:

  • Man sagt einer Frau nicht, wenn sie gerade zwei große Sofakissen trägt, dass sie da zwei riesige Dinge hat…
  • All die Jahre, die wir auf dem Klo Tetris gespielt haben, lohnen sich.
  • Wenn das Auto voll ist, kommt nicht die Game-Over-Melodie von Tetris.
  • Es verschwinden im Transporter auch keine Reihen.
  • Der Mann mit der Kreissäge ist im Zweifel der, der den wenigsten Spaß versteht. Nicht drauf anlegen!
  • Auch die Leute mit den Schraubenziehern in der Hand, stehen gut gemeinten Ratschlägen nicht immer positiv gegenüber („du weißt aber schon, dass auf der Schraube extra ein Kreuz ist.“)
  • Die Leute, die so schwer zu tragen haben, sind nur Humorempfänglich, wenn die getragenen Sachen so schwer sind, dass man sie nicht mehr werfen kann.
  • Egal wie cool das aussieht, ein Skateboard ohne Rollenfesteller ist irre gefährlich
  • Egal wo der Balkon hinzeigt, Urbi et Anger ist kein legitimer Ostergruß
  • Nicht alles, was im Treppenhaus steht, ist auch zum Hochtragen gedacht. Dazu gehört vor Allem, aber nicht ausschließlich, der Mülleimer vor den Briefkästen.
  • Legolas ist schlecht im Tragenhelfen.
  • Ebenso die Nazis, auch wenn deren Marschroute genau an der neuen Wohnung vorbei führt.
  • Ein Transporter ist erst überladen, wenn auch auf dem Dach noch ein Schrank steht.

Und der Witz des Wochenendes (vom Bullen):

Neulich klingelte Nachts um drei mein Nachbar bei mir. Da bin ich so krass erschrocken, da ist mir doch glatt die Bohrmaschine aus der Hand gerutscht.

A sad week in review (12/2012)

In „a sad week in review“ gebe ich einen kleinen Überblick, auf welche Art und Weise die Welt in der letzten Woche ein klein wenig kaputter und trauriger geworden ist. Man muss den Links nicht folgen. Meine Zusammenfassungen sind schlimm genug.

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Hellsongs in Leipzig oder Wie die Vorband zu- und die Hauptband abnimmt

Ich bin nach einer knappen Stunde gegangen. Ich war enttäuscht. Ich habe mich nicht um mein Geld betrogen gefühlt. Aber enttäuscht ist enttäuscht ist enttäuscht.

Hellsongs sollte das letzte Mal im Dezember 2010 in Leipzig sein. Das Geld für meine Karte bekam ich zurück, da wegen einer Kehlkopfentzündung der Sängerin die Konzerte auf unbestimmte Zeit abgesagt worden sind. Die Krankheit war letztenendes so schlimm, dass die Sängerin nicht weiter in der Band sein konnte und die beiden anderen Schweden mussten sich eine neue Sängerin besorgen.

Die alte Sängerin hatte eine hammer Stimme. Die neue? eh?! Bühnenpräsenz, Stimme und Textsicherheit sind nur drei Dinge, die ich erwartete und drei Dinge, bei denen ich enttäuscht worden bin. Es kam einfach keine Stimmung zu Stande. Der Frontmann hat sich angestrengt, ein wenig Aktion zu machen. Aber alleine ist nicht viel…

Ich befand mich in der zweiten Reihe. In der ersten Reihe haben ein paar Groupies getanzt. Neben mir und hinter mir war kaum Bewegung. Zwischen den Songs kam von Hinten recht viel Applaus und Gegröhle. Ich dachte also zuerst, das liegt an mir und dass das Objektiv gar nicht so schrecklich klingt. Darum bin ich raus um mir ein Getränk zu holen und hab das Ganze von hinten beobachtet. Stellte sich heraus, dass in der Mitte des Saals vier oder fünf Besoffene rumgröhlten, was zu dem Eindruck führte, Leute würden wirklich Spaß haben.

Nach einer knappen Stunde bin ich dann verschwunden.

 

Die Vorband war wieder Sarah Noni Metzner. Anfang 2010, beim letzten Konzert, ist sie noch bauchfrei aufgetreten und hat sich zum Spaß dem süßesten Besucher feil geboten. Dieses Mal stand sie hochschwanger auf der Bühne. Das war sehr schön und eines der aufwändigsten Live-Arrangements einer Einzelperson, die ich seit Langem gesehen habe. Darum enthalte ich euch ein Stück Musik von ihr auch nicht vor (nach dem Break). Aber Hellsongs war Live für mich das letzte Mal. Schade.

Die alten CDs bleiben mir aber erhalten.

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A sad week in review (11/2012)

In „a sad week in review“ gebe ich einen kleinen Überblick, auf welche Art und Weise die Welt in der letzten Woche ein klein wenig kaputter und trauriger geworden ist. Man muss den Links nicht folgen. Meine Zusammenfassungen sind schlimm genug.

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A sad week in review (10/2012)

In „a sad week in review“ gebe ich einen kleinen Überblick, auf welche Art und Weise die Welt in der letzten Woche ein klein wenig kaputter und trauriger geworden ist. Man muss den Links nicht folgen. Meine Zusammenfassungen sind schlimm genug.

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Rabbi Weiss erklärt Unterschied zwischen Zionismus und Judentum

In einem interessanten 20-Minuten-Interview, das sich jeder geben sollte, spricht Al Jazeera mit dem in New York ansässigen Rabbi Dovid Weiss.

The Jewish scholar explains why Zionism and Judaism are not necessarily the same thing and why he believes that Israel as a state is not legitimate.

Er spricht dabei interessante Punkte an. Ihn stört es, dass die Idee eines jüdischen Staates nicht mit der Religion des Judentums vereinbar ist und dass in keinem Land, auch nicht in Israel, Orthodoxe Juden die Flagge Israels hissen oder Israels Daseinsberechtigung anerkennen. Er spricht an, dass bei Netanjahus Besuch New Yorks vor kurzem, 10.000 Juden gegen ihn und gegen den Staat Israel demonstriert haben, das aber in den Medien totgeschwiegen worden ist. Außerdem spricht er Ahmadinejad an, und argumentiert, dass Ahmadinejad die jüdische Gemeinschaft in seinem Land unterstützt und außerdem an die „Abschaffung“ Israels durch Gotteshand glaubt.

Und er sieht das Problem, dass Zionisten mit der Antisemitismus-Behauptung zu leicht Druck auf Politiker ausüben können. Mehr interessante Informationen gibt es auf nkusa.org (Jews United agains Zionism). Die 20 Minuten, sich das Interview zu geben, sollte sich wirklich jeder nehmen.

Zionism is a nationalist movement.

Marwan Bishara – Gauging Arab public opinion

In einem aktuellen Op-Ed berichtet Marwan Bishara, Senior Political Analyst für Al Jazeera, über eine aktuelle Studie des „Arab Center for Research & Policy Studies„.

In 12 Arabischen Ländern (Yemen, Saudi Arabien, Irak, Jordanien, Palästina, Libanon, Sudan, Ägypten, Tunesien, Algerien, Morocco und Mauritanien) wurden 16.700 Umfragen geführt. Dabei handelte es sich nicht um Telefon-Umfragen sondern richtige 40-minütige Interviews.

Die Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie übersetze ich jetzt hier, ich rate aber durchaus dazu, den Artikel selbst zu lesen (der offizielle Report zur Studie ist noch nicht auf Englisch verfügbar).

  • Die Mehrheit bezeichnet sich selbst als religiös, aber unterstützen größtenteils nicht den Einfluss der reöligiösen Authoritäten auf die politischen Entscheidungen der Bürger.
  • 71 Prozent sagen, sie unterscheiden nicht zwischen religiös und nicht-religiös in ihren wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen.
  • 77  Prozent vertrauen dem Militär, die Hälfte der Polizei, 47% vertrauen der Regierung und 36% vertrauen ihrer lokalen Verwaltung (vor der Revolution).
  • 82% glauben, Korruption ist in ihrem Land weit verbreitet.
  • Nur 19% glauben, dass ihr Staat Gesetze auf alle Bürger gleich anwendet.
  • Drei Viertel glauben, dass die Regierungen handeln sollten, um die Nationen näher zusammen zu bringen. Eine ähnliche Menge glaubt, dass die Einschränkung der Reisefreiheit in den verschiedenen Staaten aufgehoben werden sollte. 67% Prozent sind nicht zufrieden mit den Arabisch-Arabischen Beziehungen.
  • 73% glauben, dass die USA und Israel die beiden gefährlichsten Nationen sind. 5% sehen den Iran als gefährlicher an.
  • 84% glauben, dass die Palästinensische Frage eine Frage ist, die alle Araber etwas angeht.
  • 84% sind gegen die Politische Anerkennung des Staates Israel durch ihre NAtion. 21% unterstützen das Friedensabkommen zwischen Israel und Ägypten, Jordanien und der PLO. Weniger als ein Drittel stimmen der Außenpolitik ihres Landes zu.
  • In Sachen „Massenvernichtungswaffen“ unterstützen 55% eine Atomwaffenfreie Region. 55% glauben, dass der Besitz von Nuklearwaffen durch Israel den Besitz von Nuklearwaffen durch andere Nationen rechtfertigt.

Quelle: Marwan Bishara – Gauging Arab public opinion

 

Die Achse des Bösen(?)

Wenn man weiß, wer die Guten sind und wer der Feind ist, ist das Weltbild in Ordnung. Hier ein Vergleich in Zahlen und Fakten.

Iran Israel
Frauen im Parlament [IPU] 8 (2,8%) 24 (20%)
Frauen in der Regierung (Ministerinnen) [IPU] 3 von 33 3 von 29
Un-Resolutionen gegen das Land seit 1. Jan. 2000 [wikiUN] (eigene Zählung) 12 41
Kriege seit Mai 1948 [wikiAI] [wikiIIW]
Invasion durch Iran/Israel
  • September 1980 – August 1988 (Erster Golfkrieg)
  • Mai 1948 bis März 1949 (Palästinakrieg)
  • Oktober bis November 1956 (Sueskrise)
  • Juni 1967 (Sechs-Tage-Krieg)
  • Juni 1968 – August 1970 (Abnutzungskrieg)
  • Oktober 1973 (Jom-Kippur-Krieg)
  • März 1978 (Operation Litani)
  • Juni – September 1982 (Libanonkrieg)
  • Juli – August 2006 (2. Libanonkrieg)
  • Dezember 2008 – Januar 2009 (Gaza-Krieg/Operation Gegossenes Blei)
Militäraufwendungen [ciawf] ~2.5% of GDP (~22 Mrd. USD)

~7.3% of GDP (~16 Mrd. USD)
(davon ~12% US Militärhilfe)
Aktives Militär + Reservisten | Panzer [gfp] 545.000 + 650.000 | 1.800 187.000 + 565.000 | 3.200
Soldaten bzw. Soldaten + Reservisten/Bevölkerung 0,7% / 1,5% 2,5% / 9,9%
Situation d. Größten Religiösen Minderheit im Land [wikiPJ] [wikiAC] 25.000 Juden im Land unterhalten 25 Synagogen (davon 11 in Teheran)

Jüdische Religion ist durch die Verfassung und die Religiöse Führung geschützt (ähnliches gilt für die kleinere christliche Minderheit)

Bestechungsversuche zur Auswanderung durch reiche Israelis mit teilw. 3-fachen Jahresgehältern eines Iraners werden größtenteils ausgeschlagen

4,5 Mio Moslems (40%) im and, größtenteils in den Palästinensischen Gebieten (West-Bank und Gaza).

Einwohner der Palästinensischen Gebiete haben nur Gemeinde-Wahlreicht

12 der 120 Plätze in der Knesset sind durch Arabische Israelis besetzt

6% der Beamten sind Arabische Israelis

Einschränkung der Rechte der Bewohner der Palästinensischen Gebiete sind wohl bekannt.

ca. ~400 Moscheen im Land

Nukleare Sprengköpfe 0 75-400
Nuklearen Sperrvertrag unterschrieben Ja Nein
Press Freedom Index [PFI] Platz 175 Platz 92 (Israel) / Platz 133 (besetzte Gebiete)
Global Peace Index [GPI] Platz 119 Platz 145
Human Rights Index [HRI] (niedriger ist Besser) vgl. Deutschland 0,542 6,458 6,278

 

Wie man sehen kann, ist das mit der Achse des Bösen ein ganz klarer Fall.

 

Quellen: