Fasten your seatbelts

Am Montag beginnt der Fastenmonat Ramadan. Leider schaffe ich das nicht, den ganzen Tag über kein Krügerol und keine Cola zu mir zu nehmen. Alles andere mag noch problemlos gehen.

Aber aus diesem Grund, faste ich nicht auf irgendwelche Lebensmittel oder gar Süßigkeiten sondern auf etwas, was mir wesentlich schwerer fällt, mich im Verzicht zu üben. Ich faste dieses Jahr auf dumme Sprüche.

Bio-Lebensmittel: Schwein

Ich werde oft gefragt: „maweki, wie hältst du es mit den Bio-Lebensmitteln?“

Zu dem Thema habe ich viele Meinungen und, bekanntermaßen, kann ich kaum eine von denen für mich behalten. Da das ein weites Feld ist, ist das Thema auf mehrere Blogartikel aufgeteilt.

Delicious!

Wie ich zu Medikamenten in Lebensmitteln stehe, habe ich bereits erwähnt, aber um das nochmal zusammenzufassen: „Mit ’nem Teelöffel Zucker schmeckt dir jede Medizin“. Nur dass ich mit „nem Teelöffel Zucker“ eher „ein schönes Lendenstück“ meine.

Aber gehen wir mal nicht vom Negativ aus, also „warum sollte ich Schweine nicht töten?“, sondern eher vom Positiv. Warum sollte wir den Schweinen an den Kragen wollen? Zum Einen natürlich, weil dieser Kragen so unglaublich köstlich ist.

Dann gibt es natürlich noch ganz andere praktische Überlegungen, wenn es um diese Schweinerei geht: die Gefahr für den Menschen! Wenn wir ganz wissenschaftlich nachforschen googlen, kommen wir zu diesen erschreckenden Ergebnissen:

  • „Death by Swine“ – 13.500 Ergebnisse
  • „Death by Monkey“ – 6.010 Ergebnisse
  • „Death by Lion“ – 15.500 Ergebnisse
  • „Death by Seagull“ – 1.090 (WTF????) Ergebnisse

Es ist gut sichtbar, dass Schweine beinahe so gefährlich sind wie Löwen, das konnten wir¹ deutlich² und wissenschaftlich³ nachweisen⁴. Und schauen wir uns die „Statistik“ der Affentoten an. Man kann ganz klar sehen, dass Affen wesentlich ungefährlicher sind, als Schweine. Trotzdem haben viele Menschen Angst vor dem Planet der Affen unter dem (durchaus nachvollziehbaren) Gesetz des hochgeistigen Diskurses „as proven by Film“. Aber niemand scheint Angst vor den offensichtlichen Gefahren zu haben:

Schweine gefährden aktiv unsere Reptilienpopulation (nur Schweinskram im Kopf, die alten Ferkel) und die Institution der Ehe (oder wie hat Stephen Colbert mal so eloquent ausgedrückt: „woman-on-woman. man-on-man. man-on-snake. All the same.“) . Außerdem: wer sagt uns, dass die Schweine ihr Raumprogramm wirklich eingestellt haben? Vielleicht haben sie eine geheime Raumbasis auf der dunklen Seite des Mondes. Mit so gut entwickelter Raketentechnik muss man ja Angst haben, dass die Schweine die Technologie an den Iran verkaufen, damit dieser seine Atomwaffen⁵ gen Deutschland schießen kann. Das würde ich diesen Schlitzohren Schweinsohren durchaus zutrauen. Grund genug, sich den Schweinen in den Weg zu stellen. Idealerweise mit Messer und Gabel.

Ich sag es jetzt nochmal ganz deutlich:
Das Vieh gehört geschlachtet.
Und man schmeißt ja kein Essen weg.

 

Fußnoten:

  1. Ich
  2. nicht deutlich
  3. nicht wissenschaftlich
  4. nicht nachgewiesen
  5. der Iran hat eigentlich keine

Bio-Lebensmittel: Geflügel

Ich werde oft gefragt: „maweki, wie hältst du es mit den Bio-Lebensmitteln?“

Zu dem Thema habe ich viele Meinungen und, bekanntermaßen, kann ich kaum eine von denen für mich behalten. Da das ein weites Feld ist, ist das Thema auf mehrere Blogartikel aufgeteilt.

Unmenschlich: Käfighaltung

Wenn es um um die Hühner geht, haben viele ein Problem mit der Käfighaltung. Aber warum? Schauen wir uns doch mal die Zahlen an:

Ein Käfighaltungshuhn wiegt etwa 800 Gramm und hat in seinem Käfig eine bewohnbare Fläche von 750cm² (oder 0,075m², wie die Gegner der Käfighaltung das gerne angeben). Nehmen wir im Gegensatz dazu einen 80 Kilogramm wiegenden Studenten, der es sich im Wohnheim auf 16m² gemütlich macht. Bei der Henne sind wir da bei knapp über 10kg pro Quadratmeter. Für unseren Beispielstudenten haben wir hier etwa 5kg pro Quadratmeter. „Aber maweki“, sagst du, „das ist ja nur die Hälfte von dem, was die Henne auszhalten hat.“. Das stimmt natürlich. Die Henne empfängt dafür aber auch nie Besuch ist nicht Platztechnisch damit benachteiligt, im Liegen schlafen zu müssen und das Sprichwort „Platz ist in der kleinsten Hütte“, sagt unserer Legehenne auch nichts.

Zu DDR-Zeiten war ein Zimmer im Wohnheim (25-30m²) von vier Studenten besetzt (was etwa 10kg/m² ausmacht – vertikale Integration macht’s möglich) und keiner will behaupten, dass in der DDR die Studenten nicht artgerecht gehalten worden sind – zumal die Henne nicht auch noch Studienliteratur durchackern muss.

Auch nicht besser: im Faradayschen Käfig

Es steht also die Behauptung im Raum, dass es die Legehenne, die auch nur eine Zahl ist und faktisch keinen Namen trägt, die auch nur so viel Wert ist wie sie Leistung bringt, es nicht besser hat, als ein Student.

Aber schauen wir uns die Freilandhaltung an. Das Huhn ist – wie zu erwarten, wenn die Dinger machen können was sie wollen – etwas pummeliger. Und zwar haben wir hier 1200 Gramm auf 4m² pro Tier. Da kommen wir auf schwachsinnige 0,3kg pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Unser Student (80kg) hat bei diesem Verhältnis ein 270m²-Loft für sich alleine. Da weiß die Henne (und unser Student) doch gar nicht, wo hin mit dem ganzen Platz.

Dann haben viele ein Problem damit, dass die Tiere mit Medikamenten vollgepumpt werden und wir das alles essen. Ich sage: nur zu! Das kann man doch nutzen. Wir Deutschen geben sowieso schon viel zu viel Geld für Medikamente aus.

Vielleicht kann man sich bei der nächsten Erkrankung den Gang zur Apotheke sparen und geht lieber zum Metzger. Der kann unter Umständen gleich auch noch die Diagnose mit übernehmen. Das spart Zeit, Geld und Nerven.

Es müsste nur besser an den Tieren gekennzeichnet sein, was wirklich drin ist. Ich muss mir ja auch sicher sein, dass wenn ich eine Entzündung am rechten Handgelenk habe, ich dann das Nackensteak mit dem Ibuprofen auflege und nicht aus Versehen das Antibiotika-Putenfilet anwende.

So bekommen wir unser marodes Gesundheitssystem auf eine blutige aber leckere Art und Weise wieder voll in den Griff.

The Hack who has never Hacked

Diesen Artikel kann ich euch einfach nicht vorenthalten. Alan Fisher ist ein renommierter Journalist und und bei Al Jazeera English tätig.

Das ist wahrscheinlich der beste Artikel, den ich dieses Jahr gelesen habe. Es geht darum, wie Journalisten wegen der News of the World-Affäre in schlechtes Licht geraten, obwohl gerade andere Journalisten diese Missetaten aufgedeckt haben und welche Gefahr hinter den „Injunctions“ (eine Art einstweilige Verfügung, dass man über ein Thema nicht berichten darf) und „Super Injunctions“ (dass man über die Existenz einer „Injunction“ nicht berichten darf) steckt. Er schreibt weiter über die Aufgabe der freien Presse und die Notwendigkeit einer freien Presse für eine informierte und freie Gesellschaft.

Unglaublich gut.

There are thousands of journalists in Britain and millions worldwide who work hard to do their job; who do what journalists are meant to do. The Committee to Protect Journalists says 11 of my colleagues have died this year, killed for doing their jobs. Journalists like Saleem Shahzad.  It’s alleged he was tortured and killed because of a series of articles about how Al-Qaeda had infiltrated the country’s navy. Or my Al Jazeera colleague Ali Hassan al-Jaber, caught in an ambush by pro-Gadaffi forces while working in Libya.

The Hack who has never Hacked

 

 

Absolutes Pflichtleseprogramm.

Pervez Musharraf, ehem. Pakistanischer Präsident, zu Gast bei The Daily Show

Der ehemalige Pakistanische Präsident, Pervez Musharraf, hat gestern ein Interview bei The Daily Show gegeben. Gibt sehr interessante einblicke in die ganze ihr-habt-Bin-Laden-Versteckt!-Geschichte. Wirklich sehr aufschlussreich.

Kleiner Hinweis, weil da nicht wirklich drauf eingegangen wird: Pakistan und Indien haben den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet.

Teil zwei und drei nach dem Break (insgesamt noch 12 Minuten aber uuuunglaublich lohnenswert).

Weiterlesen

Was ein schwarzer Präsident aus dieser Welt macht

Gehen wir mal geistig zurück zur letzten Fußball-WM im eigenen Land. Gehen wir zurück ins Jahr 2006. Zur Erinnerung: so war der Sommer 2006

Wenn mir einer im Sommer 2006 gesagt hätte, dass im Sommer 2011 Hoffenheim auf Platz 11 der Tabelle der ersten Bundesliga landet, hätte ich demjenigen ’nen Vogel gezeigt. Hoffenheim war im Sommer 2006 noch in der Regionalliga.

Wenn mir einer im Sommer 2006 gesagt hätte, dass im Sommer 2011 Amerikanische Bomben in Libyen verschossen werden, hätte ich demjenigen ’nen Vogel gezeigt. Im Mai 2006 titelte die New York Times noch „Gaddafi’s Now a Good Guy“.

Wenn mir einer im Sommer 2006 gesagt hätte, dass im Sommer 2011 ein Barack Obama – ein Schwarzer – Amerikanischer Präsident ist und die im nächsten Monat die Renten nicht ausbezahlen können, hätte ich demjenigen ’nen Vogel gezeigt. 2006 war Barack Obama nur der junge Senator aus Illinois, in Deutschland völlig unbekannt.

Wenn mir einer im Sommer 2006 gesagt hätte, dass im Sommer 2011 Duke Nukem Forever bei Steam für 49,99€ zum Verkauf steht, hätte ich demjenigen ’nen Vogel gezeigt. Duke Nukem Forever sollte nämlich ursprünglich 1997 veröffentlicht werden. Es war in der Zwischenzeit jede Hoffnung aufgegeben.

Wenn mir einer im Sommer 2006 gesagt hätte, dass im Sommer 2011 ein Releasetermin für GNU/Hurd feststeht, hätte ich demjenigen ’nen Vogel gezeigt. GNU Hurd war ursprünglich für 1992 angedacht.

Wenn mir einer im Sommer 2006 gesagt hätte, dass wir im Sommer 2011 einen schwulen Außenminister haben, hätte ich demjenigen ’nen Vogel gezeigt. Wir hatten damals noch eine Außeneule von der SPD und die FDP hatte keine 10% im Bundestag.

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In 5 Jahren fließt viel Wasser die Elbe herunter.

  • Die Voyager-2-Sonde ist 2.614.464.000km geflogen. Das sind Milliarden.
  • 2006 kam „Snakes in a Plane“ ins Kino. Genau wie „Borat“, „Crank“. Heath Ledger kannte man – wenn man ihn denn kannte – aus Brokeback Mountain.
  • Die Harry Potter Bücher waren noch nicht fertig. Es waren schon erst vier Filme im Kino gelaufen.
  • Das Unwort des Jahres 2006 hieß „freiwillige Ausreise“.

Wie schnell die Zeit vergeht…

Bio-Lebensmittel: Obst und Gemüse

Ich werde oft gefragt: „maweki, wie hältst du es mit den Bio-Lebensmitteln?“

Zu dem Thema habe ich viele Meinungen und, bekanntermaßen, kann ich kaum eine von denen für mich behalten. Da das ein weites Feld ist, ist das Thema auf mehrere Blogartikel aufgeteilt.

Alles wieder in Ordnung

Habt ihr euch mal die Paprika, die Gurken und die Äpfel im Reformhaus angeschaut? Die sehen ungefähr so saftig, frisch und knackig aus, wie der Bundesparteitag der Grauen Panther. Und wenn man einmal an dieser Stelle angekommen ist, fällt „reif“ nicht mehr in die engere Auswahl der Wörter um oben genanntes Rot-, Gelb- und Grünzeug zu beschreiben.

Mit dem Melonenspritzen etwas übertrieben

Dann lobe ich mir doch so eine schöne Paprika aus’m Konsum, die sieht auch nach drei oder vier Tagen noch aus wie frisch vom Paprikabaum gepflückt. Und wo ist das Problem? Unsere Fußballer werden doch auch kurz vorm Spiel nochmal fitgespritzt, weil das ja sonst keiner mitansehen kann. Und meine Ex-Freundin hat mir immer lang und breit erklärt, dass sie diese Sportler einfach zum Anbeißen findet. Und wie gerne sie davon einen vernaschen würde. Wie knackig die aussehen. Dass sie für solche Äpfel gern aus dem Paradies vertrieben werden würde. Das wollte ich ja alles gar nicht wissen, aber irgendetwas muss schon dran gewesen sein. Dieses verlangen nach sündhaftem Obst aus dem Garten der Lust kommt ja nicht von ungefähr.

Ja, natürlich, ich gebe zu, ein bisschen natürlich sollte es schon aussehen. Aber wenn „natürlich“ bedeutet, dass diese Vitaminbombe in eine Schale gehüllt ist, die eher aussieht wie Atomschlag von links als Spritze von rechts, dann ist ein ganz klein wenig aufgepumpt schon schöner als ganz natürlich.

Frauen mag ich zwar am liebsten ungeschminkt, aber das sind die einzigen süßen Früchtchen, für die das gilt. Und genau aus dem Grund, dass die so schon zum anbeißen lecker aussehen. Wenn eine Reformhauspaprika das nicht leisten kann: dann ab unter’s Messer und liften lassen.

 

Warum ich die Spritze selbst geshoppt habe, frage ich mich im Nachhinein natürlich.

100 Einträge – das neue maweki.de

Sooooo, das hier ist der hundertste Beitrag bei maweki.de

Und zur Feier des Tages gibt es hier drei Fotos des hundertsten Artikels des ersten Maweki.de, damals noch WordPress 1.0, oder sowas.

Auch wenn ich weit weg von 250 Besuchern am Tag bin, freue ich mich immer noch über jedes Lächeln, was ich den Lesern ins Gesicht zaubern kann.

Ab morgen gibt es (mindestens) vier Freitage lang maweki.de original content. Ich hoffe, es wird euch gefallen.